Beitragsserie Herzfrequenz 9 "Pulskontrolle bei Herzrhythmusstörungen"

WICHTIG: Diese Beitragsserie fundiert auf trainingstherapeutischen Grundlagen und ersetzt in keiner Weise medizinische Auskunft/Konsultation!

Bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems MUSS Bewegung & Sport unbedingt im Vorab fachärztlich abgeklärt werden!

Schlägt das Herz in Ruhe zu langsam (<50 S/Min), zu schnell (>90 S/Min) oder zu unregelmäßig, könnte es sich um eine Herzrhythmusstörung handeln und sollte ärztlich abgeklärt werden. Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten kardiovaskulären Erkrankungen.

Sport und Bewegung bei Herzrhythmusstörungen

Regelmäßige Bewegung gilt als sicher und ist absolut empfehlenswert!

Ausdauertraining kann das Risiko für Herzrhythmusstörungen reduzieren bzw. die Anzahl der Anfälle/Flimmerepisoden senken.

Wichtig: leichte bis moderate Intensität ist angesagt! Hohe Intensitäten sollten unbedingt vermieden werden! Experten vermuten sogar, dass exzessives Ausdauertraining Rhythmusstörungen begünstigt. Die Intensität und eine geeignete Sportart hängen nicht zuletzt vom Ausprägungsgrad der Rhythmusstörung ab, hier empfiehlt es sich, einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Da die Herzfrequenz hier nur begrenzt einsetzbar ist, kann die Steuerung der Belastungsintensität durchaus zur Herausforderung werden. Ein differenziertes Trainieren in den jeweiligen Pulsbereichen ist meistens gar nicht möglich. Experten empfehlen daher, hauptsächlich darauf zu achten, ärztlich empfohlene Pulsobergrenzen nicht zu überschreiten und auf zusätzliche Möglichkeiten zur Belastungssteuerung zurückzugreifen, wie beispielsweise den „Talk Test“ bzw. die „Borg Skala“.

Regelmäßige Pulskontrollen sind aus einem weiteren Grund sinnvoll, aktuelle Studienergebnisse weisen nämlich darauf hin, dass gute Smartwatches mit Handgelenkssensoren/Brustgurt geeignet sein dürften, Hinweise auf mögliches Vorhofflimmern zu geben (die Datenlage ist allerdings noch dürftig und es bedarf weiterer Forschungsarbeit). Außerdem werden durch regelmäßige Pulskontrollen Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus früher entdeckt und etwaige Herzrhythmusstörungen früher diagnostiziert.

Vorhofflimmern - die häufigste Rhythmusstörung weltweit

Im Pulsverhalten zeigt sich dies meist durch deutliche Schwankungen der Pulswerte. Beim Sport sollte man den Puls im Auge behalten und darauf achten, ärztlich empfohlene Pulslimits nicht zu überschreiten. Das Pulslimit kann hinsichtlich Art und Ausprägung der Rhythmusstörung sowie etwaigen Begleiterkrankungen individuell variieren.

Das Ertasten am Handgelenk liefert kaum aussagekräftige Pulswerte und wird daher nicht empfohlen. Im Handel erhältliche Messsysteme, wie beispielsweise Smartwatches dürften sich besser eignen, sind jedoch umstritten, da es während der Bewegung zu (deutlichen) Fehlmessungen kommen kann.

Wir empfehlen, bei der Ausdauerbewegung die Herzfrequenz im Auge zu behalten und zusätzlich den „Talk Test“ bzw. die „Borg Skala“ anzuwenden.

Mag. Martin Miehl, Sportwissenschafter
Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs

Zum Teil 8 "Puls und Blutdruck"

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